15-16 Jan 2026 University of Fribourg, Miséricorde (Switzerland)
Das Schulfach Geographie in der Schweiz zwischen 1880 und 1930
Daniel Siegenthaler  1@  
1 : Pädagogische Hochschule FHNW

Das Fach Geographie etablierte sich am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert in der Schweiz an den Gymnasien und an den Universitäten. Der Aufstieg des Geografieunterrichts erfolgte vor allem im Kontext der zunehmenden weltwirtschaftlichen Verflechtung der Schweiz sowie dem sich ausbreitenden Nationalbewusstsein im jungen Bundesstaat. Das Fach profitierte dabei von einschlägigen Fachnetzwerken, zu denen sowohl Lehrpersonen auf Mittelschulstufe wie auch Universitätsprofessoren gehörten, und die schon früh institutionalisiert worden waren (so der Verein schweizerischer Geographielehrer im Jahr 1911).

Ein prominenter Vertreter des Schulfachs Geographie meinte in einer programmatischen Rede 1911, dass die Geographie „so recht eigentlich das Fach der modernen Lebenskunde“ sei, und es sei die Aufgabe der Gymnasien, nicht nur „philologisch geschulte Dichter und Gelehrte heranzubilden, sondern dem Lande auch Männer zu geben, die in Politik und Wirtschaft die Führung übernehme sollen.“ Deshalb müsse der Geographie, „diesem spezifischen Fache des heutigen Lebens“, eine bessere Stellung eingeräumt werden.

An der Tagung werden diesbezügliche Aspekte zum Schulfach Geographie an den Gymnasien in der Schweiz zwischen 1880 und 1930 vorgestellt, welche vor allem Gymnasien als exemplarische Bereiche des Bildungswesens aufgreift. Dabei wird nach den Einflussfaktoren gefragt, welche für die Etablierung des Schulfachs Geographie verantwortlich waren. Neben gesellschaftlichen und bildungspolitischen Einflussfaktoren geht es dabei unter anderem auch um den neu entwickelten Schweizer Weltatlas. Die Ausführungen stützen sich auf eine breite Quellenbasis, die unter anderem Reglemente, Lehrpläne, Lehrmittel sowie gedruckte und ungedruckte Quellen zu Gymnasien (vor allem aus den beiden Kantonen Zürich und Aargau) umfasst.


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