Planspiele werden seit längerem als Unterrichtsmethode zum Probehandeln (z.B. Petrik, 2017) diskutiert. Sie erlauben Schüler:innen, in einem geschützten Rahmen Entscheidungsräume zu komplexen und kontroversen Fragen auszuloten und über Gründe für Entscheide und deren Folgen nachzudenken. Dieser Beitrag beleuchtet das Potential von Planspielen im Kontext von Fragen zu Nachhaltigkeit (Rehm et al., eingereicht).
Zur Auseinandersetzung mit dieser Frage werden vier Planspiele analysiert: "Eneventura” für die Sekundarstufe 1, "WaldWege” für die Primarstufe, "Unk City” für 5./6. Klasse sowie «Wirtschaft entdecken». Ausgehend von den theoretischen Konzeptionen der Planspiele werden besonders ihre Potentiale für die Rekonstruktion von komplexen und kontroversen Nachhaltigkeitsfragen sowie für transformative Bildung herausgearbeitet. Je nach Projektstand werden diese konzeptionellen Betrachtungen mit empirischen Daten (Interviews mit Lehrpersonen aus der Entwicklungsphase sowie Videodaten aus Unterrichtserprobungen) gestützt.
Basierend auf den Resultaten werden Desiderate für die Beforschung von Planspielen sowie deren unterrichtliche Einbettung abgeleitet. Insbesondere letzteres wird im Rahmen des Praxisclusters Planspiel seit Herbst 2025 erörtert. Das Cluster bietet Entwickler:innen und Forschenden Raum für Erfahrungsaustausch und Auseinandersetzung mit pädagogischen und (fach-)didaktischen Fragen zu Planspielen. Im letzten Teil werden das Konzept des Praxisclusters vorgestellt und erste Erfahrungen berichtet.
Petrik, A. (2017): Lebensweltferne Realitäten simulieren. Zum Problem der transpersonalen Rollenübernahme bei Planspielen in der politischen Bildung. In: A. Petrik, S. Rappenglück, Handbuch Planspiele in der politischen Bildung (S. 35–57). Wochenschau Verlag.
Rehm, M., Hermann, M., Kalcsics, K., Rinaldi, S., Schmid, F., Wilhelm, M. (eingereicht): Der Apfelring mit Biss: Auf dem Weg zu einer transformativen Bildung in Nachhaltiger Entwicklung. Die Deutsche Schule.

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