Erfahrungen und Studien zur Lehrpersonenausbildung zeigen, dass angehende Lehrpersonen auf Sekundarstufe II bei der Umsetzung eines kompetenzorientierten adaptiven Unterrichts zu komplexen geografischen Themen stark gefordert sind. Die Studierenden sollten lernen, einen kognitiv aktivierenden Unterricht zu gestalten, welcher die Schüler*innen zu einer vertieften Auseinandersetzung mit den Fachinhalten anregt (z.B. Praetorius & Gräsel, 2021) und auch transformatives Lernen ermöglicht, d.h. eigene Selbst- und Weltbilder sowie Perspektiven verändern kann (z.B. Pettig, 2021). Im interdisziplinären Forschungsprojekt der PHBern wird in fachdidaktischen Modulen videobasierte Fallarbeit eingesetzt und in einer Studie empirisch untersucht.
In der explorativen und qualitativen Studie wurde in Online-Befragungen vor und nach der videobasierten Fallarbeit sowie Leitfadeninterviews vor und nach dem Praktikum die Sichtweise der Studierenden erhoben. Das für die Auswertung entwickelte Kategoriensystem basiert auf dem Modell der Entwicklung professioneller Kompetenz (Blömeke et al., 2015), welches darunter einen Transformationsprozess als Kontinuum zwischen den drei Bereichen Disposition der Lehrpersonen, situationsbezogene Fähigkeiten und Performanz im Planen und Durchführen von Unterricht versteht. Im Beitrag werden erste Forschungsergebnisse über die Bedeutung der videobasierten Fallarbeit für die Studierenden im Fach Geografie Sekundarstufe II aufgezeigt sowie methodische Fragen diskutiert, wie davon ausgehend die professionelle Kompetenzentwicklung der angehenden Geografie-Lehrpersonen weitergehend analysiert werden kann.

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