Das Vorprojekt eines geplanten Kooperationsprojekts zwischen der PH FHNW und der PH Luzern «MINTidentity – Fachidentität und Professionskompetenz» untersucht physik- und technikbezogene Fähigkeitsselbstkonzepte als Teil der MINT-Fachidentität angehender Lehrpersonen. In einer quantitativen Querschnittserhebung wurden rund 160 Studierende der Fachbereiche Natur Mensch Gesellschaft (NMG) und Natur & Technik (NT) an der PH FHNW befragt. Grundlage bildeten validierte Skalen zu technischem Kompetenzerleben und Selbstwirksamkeitserwartung (Stemmann & Hahnel 2022) sowie zum physikbezogenen Fähigkeitsselbstkonzept (Schmid 2023), die in der Stichprobe hohe Reliabilität aufwiesen (α = .87–.93). Die Analysen zeigen insgesamt moderate Selbsteinschätzungen, jedoch deutliche Unterschiede: NT-Studierende schätzen sich in allen Dimensionen signifikant höher ein als NMG-Studierende, zudem liegen die Werte männlicher Studierender durchgehend über jenen ihrer Kommilitoninnen. Besonders auffällig sind das unterdurchschnittliche physikbezogene Fähigkeitsselbstkonzept von NMG-Studierenden sowie die schwächeren technischen Selbstzuschreibungen weiblicher NMG-Studierender. Diese Befunde verdeutlichen geschlechtsspezifische und studiengangsbezogene Disparitäten, die für die Gestaltung der Lehrpersonenbildung relevant sind. Daraus ergeben sich praxisnahe Ansätze: die Stärkung von Selbstwirksamkeit und Kompetenzerleben durch authentische Lernumgebungen, die Entwicklung handlungsorientierter Toolboxen und hochschulübergreifende Kooperationen. Im geplanten Kooperationsprojekt soll untersucht werden, inwiefern die Fachidentität in den MINT-Fächern und Aspekte der Professionskompetenzen angehender Lehrpersonen in Physik, Technik und Informatik miteinander zusammenhängen.

PDF version